Anja Voeste
Die Norm neben der Norm. Zum Zusammenhang von Graphienwahl und Überlieferungsform
Bekanntlich haben verschiedene Faktoren wie die Professionalisierung des Buchdrucks, der Ausbau des Schulwesens im Kontext der Reformation und die Verbreitung von Grammatiken und Wörterbüchern dazu geführt, dass der großen Varianzbreite der frühneuhochdeutschen Graphie vermehrt Grenzen gesetzt wurden. In meinem Beitrag möchte ich jedoch nicht den Variantenabbau in den Blick nehmen; vielmehr werde ich den Verbleib der ausgegrenzten Varianten weiterverfolgen.
Ich möchte zeigen, dass, in Abhängigkeit vom pragmatischen Kontext und vom Überlieferungsträger, Graphien z.T. bis heute erhalten geblieben sind, obwohl sie nicht dem formellen Standard der Druckwerke entsprachen und entsprechen.
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